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Stand: 15.12.2023, 14:59 Uhr
Von: Josef Hornsteiner
Explodierende Energiepreise, Personalmangel, kleinere Geldbeutel durch Inflation – in Zeiten wie diesen ein Skigebiet zu betreiben, ist alles andere als einfach. Klaus Wurmer stellt sich auch heuer dieser Herausforderung am Kranzberg. Die geplante Eröffnung am Samstag, 16. Dezember, muss allerdings noch etwas nach hinten verschoben werden.
Mittenwald – Klaus Wurmer ist heuer zum ersten Mal nervös geworden. Nicht wegen des Wetters. Auch nicht wegen etwaiger Kosten. Da ist Wurmer in den elf Jahren, in denen er offiziell Betreiber des Familienskigebiets am Kranzberg ist, mittlerweile abgebrüht. Die Personalsituation brachte ihn diesmal ins Schwitzen. „Wir hatten riesige Probleme, rechtzeitig Arbeitskräfte zu finden“, erzählt Wurmer. In den sozialen Medien startete er schon vor Monaten Aufrufe und Stellenausschreibungen.
Arbeitskräfte braucht’s an allen Ecken und Enden: Skilifthelfer, Kassenkräfte, in der Gastro, in Voll-, Teilzeit oder lediglich zur Aushilfe. „Gemeldet hat sich nur ein Paar aus Australien“, sagt Wurmer. Weltenbummler, die während ihrer Reise durch Europa arbeiten, um sich diese zu finanzieren. Fast wären sie ihm aber auch noch abgesprungen: Weil Wohnraum fehlte. „Zum Glück haben wir noch eine Wohnung in Mittenwald gefunden“, sagt Wurmer. „Das musst halt heutzutage anbieten: nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern auch einen Wohnplatz.“ Nun steht der Mitarbeiterstamm mit 15 Kräften.
Saisonstart am Samstag, 16. Dezember, aufgrund des Wetters noch nicht möglich
Die Wintersaison kann starten, allerdings muss die geplante Eröffnung etwas nach hinten verschoben werden. Diese war eigentlich für Samstag, 16. Dezember, angedacht. Doch spielt das Wetter noch nicht so mit, wie Wurmer es gerne hätte. Er möchte auf seiner Homepage in Echtzeit informieren, wenn der Start in die diesjährige Wintersaison möglich ist. Der zweite und der am wenigsten beeinflussbare Punkt, den Wurmer einkalkulieren muss: die Beschneiung. „Ein paar Tage waren sehr gut“, sagt er im Hinblick auf die jüngste Zeit. Er hat einige Nächte beschneien können. Drei Mal walzten er und seine Mitarbeiter die Piste bereits ein. Außer am vergangenen Sonntag. Da gab sein Team ob der schieren Massen an Tourenskigeher auf. „Das Wetter war traumhaft“, sagt Wurmer. „Doch da war so die Hölle los, dass wir nicht präparieren konnten.“
Der enorme Schneefall vor Kurzem hatte für ihn einen Vor- und einen Nachteil. Pro: Es lag genug Untergrund, um schön anwalzen zu können. Contra: Die Schneemengen stürzten Bäume um, Äste flogen auf die Oberleitungen und beschädigten diese. „Dadurch hatten wir zwei Tage Stromausfall.“ Zwei Tage also, in denen er nicht beschneien konnte.
Perfekte Bedingungen wären Temperaturen von minus drei Grad und trockene Luft
Jetzt hofft er auf weiteren Schneefall, Temperaturen von minus drei Grad und kälter sowie auf trockene Luft. Dann wären die Bedingungen perfekt, um vernünftig Schnee zu produzieren. „Der Regen hat schon ziemlich reingehauen in den letzten Tagen“, meint Wurmer. Doch ist der bei Weitem nicht so schlimm wie Föhn. „Der ist tödlich für Schnee.“ Die Prognosen sehen bislang gut aus, vor allem für das wichtige Geschäft in den Weihnachtsferien. „Ab dem 27. Dezember ist Hochsaison.“
In puncto Energiekosten freut sich Wurmer, mit dem Energielieferanten KEW „einen sehr guten Partner“ zu haben. Der Dezember ist zwar im Verhältnis zu den Vor-Corona-Jahren immer noch ziemlich teuer. Doch entspannt sich der Strompreis ab Januar merklich. Schließlich müssen die größten Energiefresser, die Lift- und Beschneiungsanlagen, dann auf Hochtouren laufen.